Der Wasserparameter Eisen im Teich: Ein wichtiger Nährstoff mit zwei Gesichtern
Eisen spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit und das Gleichgewicht eines Gartenteichs. Es ist nicht nur ein essenzieller Nährstoff für Wasserpflanzen, sondern kann bei Überkonzentration auch erhebliche Probleme verursachen. In diesem Beitrag schauen wir uns an, wie der Eisenwert gemessen wird, warum Eisen so wichtig ist und welche negativen Folgen ein Übermaß haben kann.
Eisen messen: So funktioniert der Tröpfchentest
Die Eisenkonzentration im Teichwasser wird häufig mit einem sogenannten Tröpfchentest gemessen. Diese Tests sind in den meisten Zoofachgeschäften oder im Online-Handel erhältlich und relativ einfach anzuwenden.
Schritt-für-Schritt-Anleitung:
Entnehmen Sie eine Probe des Teichwassers in das beiliegende Messröhrchen.
Geben Sie die vorgegebene Anzahl Tropfen der Reagenzflüssigkeit hinzu.
Schütteln Sie das Röhrchen vorsichtig, damit sich die Reagenz mit dem Wasser vermischt.
Warten Sie die vorgegebene Reaktionszeit ab.
Vergleichen Sie die entstandene Farbveränderung mit der beiliegenden Farbskala.
Ein idealer Eisenwert für Teiche liegt zwischen 0,05 mg/l und 0,1 mg/l. Werte darüber oder darunter können problematisch sein.
Die Rolle von Eisen für Pflanzenwachstum
Eisen ist ein lebenswichtiger Mikronährstoff für alle Wasserpflanzen. Es wird vor allem für die Bildung von Chlorophyll benötigt, dem grünen Farbstoff, der für die Photosynthese verantwortlich ist. Ohne ausreichend Eisen können Pflanzen kein gesundes Wachstum entwickeln, was sich durch gelbliche oder blasse Blätter (Chlorosen) zeigt.
Besonders für Sauerstoffpflanzen wie Hornkraut oder Wasserpest ist Eisen unverzichtbar, da sie den Sauerstoffgehalt des Wassers regulieren und dadurch zu einem stabilen Teichökosystem beitragen.
Negative Aspekte: Wenn Eisen zum Problem wird
Trotz seiner positiven Effekte kann Eisen bei Überkonzentration erhebliche Probleme im Teich verursachen.
1. Algenwachstum
Ein zu hoher Eisengehalt fördert nicht nur das Wachstum der gewünschten Wasserpflanzen, sondern auch das von Algen. Besonders Pinselalgen, Rotalgen und Bartalgen profitieren von einem Überangebot an Nährstoffen, was zu Trübungen und ästhetischen Problemen führen kann.
2. Toxizität für Lebewesen
Zu viel Eisen kann für Fische und andere Teichbewohner giftig sein. Es kann sich in Form von Eisenhydroxid ablagern, das die Kiemen von Fischen verstopft und ihren Sauerstoffaustausch behindert.
3. Trübung und Ablagerungen
Bei hohen Eisenwerten kann es zu braunen Trübungen des Wassers kommen, da Eisen mit Sauerstoff zu unlöslichem Eisen(III)-Hydroxid reagiert. Dieses setzt sich als Schlamm am Teichgrund ab und beeinträchtigt die Wasserqualität.
Tipps zur Kontrolle des Eisenwertes
Regelmäßige Tests: Überprüfen Sie den Eisenwert mindestens einmal im Monat.
Eisenhaltige Dünger gezielt einsetzen: Verwenden Sie Dünger mit Eisenanteilen sparsam und nur, wenn Pflanzen sichtbare Mangelerscheinungen zeigen.
Wasserwechsel: Ein Teilwasserwechsel kann helfen, zu hohe Eisenkonzentrationen zu verdünnen.
Filtertechnik: Aktivkohlefilter oder spezielle Eisenabsorber können Eisen effizient aus dem Wasser entfernen.
Fazit
Eisen ist ein unverzichtbarer Bestandteil eines gesunden Teichökosystems, sollte aber stets in der richtigen Konzentration vorliegen. Während es für das Wachstum von Wasserpflanzen essenziell ist, können zu hohe Eisenwerte das Gleichgewicht des Teichs erheblich stören. Mit regelmäßigen Tests und gezielten Maßnahmen können Sie sicherstellen, dass der Eisenwert in Ihrem Teich optimal bleibt – zum Wohle von Pflanzen, Fischen und der Wasserqualität.