Ammonium und Ammoniak im Gartenteich: Wissenswertes für gesunde Fische und klares Wasser
Ein gut gepflegter Gartenteich, insbesondere ein Koiteich, ist ein faszinierendes Biotop. Doch um das Ökosystem stabil zu halten und die Gesundheit der Fische zu sichern, ist ein grundlegendes Verständnis von Wasserchemie unverzichtbar. Ein zentraler Aspekt dabei sind die Verbindungen Ammonium (NH4+) und Ammoniak (NH3). In diesem Artikel erklären wir, wie diese Stoffe entstehen, welche Risiken sie bergen und wie Sie sie durch geeignete Filtertechniken kontrollieren können.
Entstehung von Ammonium und Ammoniak
Ammonium und Ammoniak entstehen hauptsächlich durch den Abbau von organischem Material im Teich. Quellen sind:
Fischkot
Futterreste
Absterbende Pflanzen
Mikroorganismen
Ammonium (NH4+) ist die ionisierte Form, während Ammoniak (NH3) die ungebundene, gasförmige Form darstellt. Das Verhältnis zwischen diesen beiden Formen hängt stark vom pH-Wert und der Wassertemperatur ab. Bei einem hohen pH-Wert und steigenden Temperaturen verschiebt sich das Gleichgewicht zugunsten von Ammoniak.
Giftigkeit von Ammoniak
Ammoniak (NH3) ist hochgiftig für Fische. Bereits geringe Konzentrationen können zu:
Atemnot
Schäden an den Kiemen
Beeinträchtigungen des Immunsystems
Stress und erhöhter Anfälligkeit für Krankheiten
führen. Ammonium (NH4+), die ionisierte Form, ist hingegen weit weniger toxisch.
Ein kritischer Schwellenwert für Ammoniak liegt bei etwa 0,02 mg/l. Konzentrationen darüber können für Fische gefährlich sein, besonders bei empfindlichen Arten wie Koi.
Einfluss von pH-Wert und Temperatur
Der pH-Wert des Teichwassers ist einer der entscheidenden Faktoren für die Umwandlung von Ammonium in Ammoniak:
pH-Wert unter 7: Ammonium überwiegt, geringere Gefahr.
pH-Wert über 7: Ammoniak-Anteil steigt, Gefahr nimmt zu.
Auch die Wassertemperatur spielt eine Rolle: Höhere Temperaturen verstärken die Bildung von Ammoniak. Daher ist die Gefahr im Sommer besonders groß.
Kontrollmaßnahmen: Filtertechnik und Wasserpflege
Um die Konzentration von Ammonium und Ammoniak im Griff zu behalten, sind folgende Maßnahmen entscheidend:
Mechanische Filterung: Entfernt grobe Schwebstoffe wie Futterreste und Laub aus dem Wasser.
Biologische Filterung: Hier spielen nitrifizierende Bakterien eine zentrale Rolle. Sie wandeln Ammonium und Ammoniak in Nitrit (NO2-) und anschließend in das weniger schädliche Nitrat (NO3-) um. Ein gut dimensionierter Biofilter mit ausreichend Filtermaterial für die Besiedlung durch Bakterien ist essenziell.
Regelmäßige Wasserwechsel: Verdünnt Schadstoffe und sorgt für stabile Wasserwerte.
pH-Wert-Kontrolle: Achten Sie auf einen stabilen pH-Wert zwischen 6,8 und 7,5. Geeignete Pufferstoffe wie Kalk oder spezielle Teichzusätze wie diese von Geteisa können helfen.
Belüftung: Eine ausreichende Sauerstoffversorgung fördert die Arbeit der nitrifizierenden Bakterien und senkt die Toxizität von Ammoniak.
Temperaturüberwachung: Besonders in warmen Sommermonaten sollten Sie auf starke Temperaturschwankungen achten.
Fazit
Die Kontrolle von Ammonium und Ammoniak im Gartenteich ist entscheidend für ein gesundes Ökosystem. Regelmäßige Wasseranalysen, eine gute Filtertechnik und die Beachtung der Einflussfaktoren wie pH-Wert und Temperatur tragen wesentlich dazu bei, das Wohlbefinden Ihrer Koi und anderer Teichbewohner zu sichern. Mit diesen Maßnahmen schaffen Sie optimale Bedingungen für Ihren Teich und können ihn in seiner ganzen Pracht genießen.
FAQ: Häufig gestellte Fragen
Es wird empfohlen, die Wasserwerte mindestens einmal pro Woche zu messen, insbesondere den pH-Wert, die Ammoniak- und Nitritkonzentration.
Führen Sie sofort einen Teilwasserwechsel durch, verbessern Sie die Belüftung und überprüfen Sie die Filterleistung. Gegebenenfalls sollten Sie spezielle Ammoniakbindemittel verwenden.
Ja, Pflanzen wie Wasserhyazinthen oder Wasserlinsen nehmen Ammonium als Nährstoff auf und können so zur Reduzierung beitragen.
Der optimale pH-Wert liegt zwischen 6,8 und 7,5, um die Bildung von giftigem Ammoniak zu minimieren.
Die biologische Filterung sorgt dafür, dass Ammonium und Ammoniak durch nitrifizierende Bakterien in weniger schädliche Stoffe wie Nitrit und Nitrat umgewandelt werden, was die Wasserqualität erheblich verbessert.