Seerosen – Schwimmende Schönheiten mit langer Geschichte
Seerosen (Nymphaea) sind zweifellos die Stars vieler Gartenteiche. Mit ihren anmutigen Blüten, die auf der Wasseroberfläche zu schweben scheinen, und ihrer faszinierenden Vielfalt sind sie ein wahrer Blickfang. Doch Seerosen sind weit mehr als nur Zierpflanzen. Sie haben eine lange Geschichte, vielfältige Zuchtformen und wichtige Funktionen in ihrem Ökosystem. In diesem Beitrag beleuchten wir die spannende Welt der Seerosen – von ihrer Herkunft bis hin zu ihrer Pflege und Vermehrung.
Die Geschichte der Seerosen
Seerosen haben eine beeindruckende historische Bedeutung. Bereits in der Antike galten sie als Symbol für Reinheit, Frieden und Erneuerung. In Ägypten wurden sie mit der Sonne assoziiert, da sich ihre Blüten tagsüber öffnen und nachts schließen. Sie sind häufig in Darstellungen altägyptischer Kunst zu finden und spielten auch in der Mythologie eine Rolle. Auch in asiatischen Kulturen, insbesondere in Indien, wird die Seerose als heilige Pflanze verehrt.
Die Vielfalt der Sorten
Die Gattung Nymphaea umfasst etwa 50 Arten, die weltweit in tropischen und gemäßigten Regionen verbreitet sind. Hinzu kommen zahlreiche Hybriden, die durch Züchtung entstanden sind. Seerosen werden grundsätzlich in zwei Gruppen unterteilt:
Hardy Water Lilies (winterharte Seerosen): Sie sind ideal für Teiche in gemäßigten Klimazonen. Ihre Farbpalette reicht von Weiß über Gelb bis hin zu intensiven Rosa- und Rottönen.
Tropical Water Lilies (tropische Seerosen): Diese Sorten gedeihen in warmen Klimazonen. Sie zeichnen sich durch eine besonders große Farbvielfalt aus, darunter auch Blautöne, die bei winterharten Sorten fehlen.
Beliebte Sorten sind unter anderem:
Nymphaea x cultorum Gonnere: Eine weiße, robuste Seerose.
Nymphaea ‚Almost Black‘: Eine rote Seerose mit auffälligen Blüten.
Nymphaea ‚Joey Tomocik‘: Eine winterharte gelbliche Seerose
Standort und Bedingungen
Seerosen bevorzugen sonnige Standorte, da sie mindestens sechs Stunden direkte Sonneneinstrahlung pro Tag benötigen, um optimal zu blühen. Der Boden sollte nährstoffreich sein. Die optimale Wassertiefe variiert je nach Sorte:
Zwergseerosen kommen mit einer Tiefe von 10-30 cm aus.
Größere Sorten benötigen 50-100 cm.
Ein ruhiges Gewässer ohne starke Strömung ist ideal, da Seerosen empfindlich auf bewegtes Wasser reagieren.
Pflege und Düngung
Um eine reiche Blüte zu gewährleisten, sollten Seerosen regelmäßig gedünget werden. Spezielle Düngerkegel oder -tabletten können direkt in den Pflanzkorb eingebracht werden. Abgestorbene Blätter und Blüten sollten entfernt werden, um einer Überdüngung des Wassers und Algenwachstum vorzubeugen.
Vermehrung von Seerosen
Die Vermehrung von Seerosen erfolgt hauptsächlich durch Teilung der Rhizome. Dies sollte im Frühjahr erfolgen, wenn die Pflanze aus der Winterruhe erwacht. Dazu wird die Pflanze aus dem Wasser genommen und das Rhizom in mehrere Stücke geteilt. Jedes Teilstück sollte mindestens einen Trieb aufweisen. Anschließend werden die Rhizome in Pflanzkörbe mit geeignetem Substrat gesetzt und langsam ins Wasser abgesenkt.

Ökologische Bedeutung
Seerosen tragen wesentlich zur Ökologie eines Gewässers bei. Ihre Blätter spenden Schatten, was das Wasser kühlt und das Algenwachstum hemmt. Zudem bieten sie Schutz und Lebensraum für zahlreiche Wasserorganismen, darunter Frösche, Libellen und Fische. Ihre Blüten ziehen Insekten wie Bienen und Schmetterlinge an, was sie zu einem wertvollen Beitrag für die Biodiversität macht.
Seerosen kaufen
Wenn Sie Seerosen kaufen möchten, sollten Sie sich über die Anforderungen der jeweiligen Sorte im Klaren sein. Gartencenter, spezialisierte Wasserpflanzengärtnereien und Online-Shops bieten eine große Auswahl an winterharten und tropischen Sorten. Achten Sie darauf, nur gesunde Pflanzen mit festen Rhizomen und unbeschädigten Blättern zu erwerben.
Beim Kauf im Fachhandel können Sie sich zudem beraten lassen, welche Sorte am besten zu Ihrem Teich passt. Einige Anbieter bieten auch speziell vorkultivierte Pflanzen in Pflanzkörben an, die direkt ins Wasser eingesetzt werden können. So erleichtern Sie sich die Arbeit und können schneller die Blütenpracht genießen.
Hinweis: Schutz vor Koi und Graskarpfen
Wenn in Ihrem Teich Koi oder Graskarpfen leben, kann es vorkommen, dass diese die Seerosen anfressen. Um Ihre Pflanzen zu schützen, bietet sich die Verwendung eines speziellen Seerosenschutzkorbs an. Produkte wie der Seerosenschutzkorb von Geteisa sind speziell dafür entwickelt worden, die empfindlichen Rhizome und Blätter vor gefräßigen Fischen zu bewahren. Solche Körbe bestehen aus einem stabilen Netzmaterial, das die Seerosen umgibt und dennoch Wasser und Nährstoffe durchlässt. Damit sichern Sie die langfristige Gesundheit Ihrer Pflanzen und erhalten die Blütenpracht Ihres Teichs.
Fazit
Seerosen sind mehr als nur dekorative Elemente im Gartenteich. Ihre kulturelle Bedeutung, ökologische Funktion und die Vielfalt an Sorten machen sie zu einer faszinierenden Pflanzengruppe. Mit der richtigen Pflege und Standortwahl bereichern sie jedes Gewässer und schaffen eine harmonische Verbindung zwischen Mensch und Natur.