Giebel (Goldfisch) oder Karausche- Unterschiede sicher erkennen
Immer wieder kommt es in der Gattung Carassius in der Familie der Karpfenfische (Cyprinidae) zu Verwechslungen von Giebeln, Karauschen und Goldfischen. Damit Sie in Zukunft den Überblick behalten, haben wir im Folgenden die wichtigsten Merkmale zur Unterscheidung der Fische für Sie zusammengefasst.
Beginnen wir mit dem Giebel (Carassius gibelio), der hauptsächlich in Mitteleuropa verbreitet ist und als Ursprungsform des Goldfisches gilt. Schätzungen zufolge wurden die ersten Goldfische bereits vor circa 1000 Jahren in China durch züchterische Selektion aus dem Giebel gezüchtet. Gleichzeitig beginnt das Verwirrspiel um die Fische, da der Giebel auch als Silberkarausche bekannt ist, die Karausche (Carassius carassius) an sich jedoch nicht mit der Züchtung in Verbindung gebracht werden kann. Dadurch besitzt der bartellose Goldfisch deutliche Ähnlichkeiten mit dem Giebel. Vor allem die noch ungefärbten Jungtiere sehen sich zum Verwechseln ähnlich. Erst mit der Metamorphose färben sich die Goldfische golden um, was ihnen ihren Namen einbrachte. Die Geschwindigkeit dieses Prozesses hängt von den Umweltbedingungen ab, also wie hoch das Nahrungsangebot, der Sauerstoffgehalt sowie die Wassertemperaturen sind.
Der Giebel für sich lässt sich durch folgende Merkmale charakterisieren: er besitzt keine Barteln, die Färbung des Bauchfells ist grau bis schwarz und der Fisch zählt an der Seitenlinie 27 bis 33 größere Schuppen. Der auffälligste Unterschied zur Karausche ist allerdings die Rückenflosse, an der man die Fische verlässlich unterscheiden kann. Die Rückenflosse der Giebel besteht aus drei beginnenden Hartstrahlen, auf denen 18 bis 23 Weichstrahlen folgen. Zudem ist die Rückenflosse konkav, also nach innen, gewölbt.
Bei der Karausche (Carassius carassius) ist es das genaue Gegenteil; die Rückenflosse ist konvex, also nach außen gewölbt. Sie wird aus drei oder vier Hartstrahlen sowie zwölf bis einundzwanzig Weichstrahlen gebildet. Auch die Karausche trägt keine Barteln und besitzt mit 31 bis 35 mehrere kleinere Schuppen im Vergleich zum Giebel an der Seitenlinie.
Um Verwechslungen in der Gattung der Carassius verlässlich vorzubeugen, betrachtet man am besten die Form und Gestalt der Rückenflosse. Bei Giebeln ist diese konkav und bei Karauschen konvex. Außerdem gibt es noch Unterschiede in Merkmalen wie der Schuppenanzahl der Seitenlinie und in der Historie. Der Giebel ist die Ursprungform des Goldfisches, der in jungen Tagen dem Giebel zum Verwechseln ähnlich sieht, sich aber mit der Zeit koloriert und damit einen farbenprächtigen Unterschied markiert.
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