Schönungsteiche

Schönungsteiche sind ein essenzieller Bestandteil vieler kleiner und mittelgroßer Abwasserreinigungsanlagen, insbesondere in ländlichen Räumen. Sie dienen der weitergehenden Reinigung des bereits mechanisch oder biologisch vorbehandelten Abwassers und tragen maßgeblich zur Eliminierung verbliebener Feststoffe, zur Reduktion organischer Restfrachten sowie zur hygienischen Stabilisierung bei. Trotz ihrer vergleichsweise einfachen Bauweise erfordern Schönungsteiche jedoch ein professionelles Betriebsmanagement – besonders im Hinblick auf den entstehenden Teichschlamm, dessen Konditionierung und Entsorgung zunehmend zu einem kostenintensiven Problem wird.

Schönungsteich einer Kläranlage

1. Funktionsprinzip und betriebliche Besonderheiten von Schönungsteichen

Schönungsteiche wirken überwiegend durch:

  • Sedimentation feiner Feststoffe
  • biologische Abbauprozesse unter überwiegend aeroben Bedingungen
  • natürliche Selbstreinigungseffekte (Sonnenlicht, Algenaktivität, Sauerstoffeintrag)

Durch die meist lange Aufenthaltszeit bildet sich eine stabile, aber kontinuierlich anwachsende Schlammschicht am Teichgrund. Der Schlamm verbleibt – anders als in klassischen Belebtschlammverfahren – jahrelang im System, bevor eine Räumung erforderlich wird.

2. Schlammanfall: Ein häufig unterschätztes Betriebsrisiko

Der Schlammanfall in Schönungsteichen ist höher, als oft angenommen. Gründe dafür sind:

2.1 Fehlende kontinuierliche Schlammabtrennung

Im Gegensatz zu mechanischen oder biologischen Anlagen sammelt sich der Schlamm dauerhaft an. Nährstoffeinträge aus Regenwetter, Feststoffe aus vorgeschalteten Stufen und erhöhte organische Belastungen beschleunigen die Akkumulation.

2.2 Einfluss biologischer Prozesse

Algenproduktion, abgestorbene Biomasse und exogene Einträge (Laub, Sedimente) erhöhen das Volumen zusätzlich. Die DWA weist in verschiedenen Arbeitsblättern darauf hin, dass der Schlammzuwachs in Teichen stark standortabhängig ist und regelmäßig vermessen werden sollte.

2.3 Risiko für die Ablaufqualität

Wird der Schlammspiegel zu hoch, drohen:

  • Wiederaufschwemmungen
  • Sauerstoffdefizite
  • Geruchsprobleme
  • hydraulische Kurzschlüsse

Damit können Schönungsteiche die geforderten Ablaufwerte nicht mehr zuverlässig einhalten, was ein massives Betriebsrisiko darstellt.

3. Problem: Schlammkonditionierung in Schönungsteichen

Während der Schlammanfall kontinuierlich und unvermeidbar ist, gestaltet sich die Konditionierung des Teichschlamms als technisch anspruchsvoll. Typische Herausforderungen sind:

3.1 Sehr hohe Wassergehalte

Teichschlamm weist häufig Trockenmassegehalte von unter 3 % auf.
Dadurch ist er dünnflüssig, schwer zu handhaben und kaum entwässerungsstabil.

3.2 Inhomogenität des Materials

Der Schlamm besteht aus:

  • mineralischen Sedimenten
  • biologischer Biomasse
  • teilweise anaeroben Ablagerungen
  • faserigen Bestandteilen

Dies erschwert jede Art von mechanischer Entwässerung.

3.3 Technisch schwierige Entnahme

Der Schlamm liegt diffus verteilt über den gesamten Teichgrund. Besonders in tieferen oder bewachsenen Teichbereichen ist eine Entnahme nur mit Spezialgeräten wie:

  • amphibischen Baggern
  • Saugspülfahrzeugen
  • mobilen Entwässerungsplattformen
    möglich – was den Aufwand vervielfacht.

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4. Kostenintensive Entsorgung – ein wachsendes Problem

Die DWA betont, dass die Schlammbehandlung und -entsorgung zunehmend zum dominanten Kostenfaktor im Teichbetrieb wird. Gründe:

4.1 Hohe Entsorgungsgebühren

Weil Teichschlamm stark verdünnt ist, müssen enorme Volumina transportiert und behandelt werden.
Die aktuelle Entsorgungslandschaft – geprägt von strengeren Vorgaben zur Klärschlammverwertung – führt zusätzlich zu steigenden Preisen.

4.2 Begrenzte Entwässerungsmöglichkeiten vor Ort

Mobile Entwässerungssysteme sind möglich, aber:

  • technisch anspruchsvoll
  • stark wetter- und standortabhängig
  • kostenintensiv im Betrieb

4.3 Gesetzliche Vorgaben

Die AbfKlärV sowie wasserrechtliche Auflagen erschweren einfache Verwertungspfade.
Teichschlamm ist häufig nicht direkt landwirtschaftlich verwertbar, sodass die thermische Behandlung oder eine Deponiezuführung notwendig wird.

Ergebnis: Die Räumung eines Schönungsteichs kann schnell einen sechsstelligen Betrag erreichen und stellt für viele Kommunen eine erhebliche finanzielle Belastung dar.

5. Fazit: Professionelles Schlammmanagement ist entscheidend

Schönungsteiche sind robuste und nachhaltige Systeme – wenn sie aktiv überwacht und verantwortungsvoll betrieben werden.
Der größte betriebliche Hebel liegt im Frühzeitigen Schlammmonitoring, z. B. durch:

  • regelmäßige Schlammspiegelmessungen
  • regelmäßige Anwendung von SchlixX Plus
  • hydroakustische Vermessungen
  • Dokumentation der Schlammentwicklung
  • frühzeitige Planung von Räumungsintervallen

Nur so lässt sich verhindern, dass Schlammanfall und Entsorgungskosten außer Kontrolle geraten.

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