pH-Wert Senkung im Gartenteich – Warum es wichtig ist und wie es gelingt
Der pH-Wert im Gartenteich ist ein zentraler Faktor für die Wasserqualität und das Gleichgewicht des Teichökosystems. Ein zu hoher pH-Wert kann nicht nur Fische und Pflanzen belasten, sondern auch die biologischen Prozesse im Teich stören. In diesem umfassenden Leitfaden erfahren Sie, warum die Senkung des pH-Werts notwendig sein kann, welche Maßnahmen dafür geeignet sind und worauf Sie achten sollten.
Warum ist die Senkung des pH-Werts im Teich notwendig?
Ein optimaler pH-Wert im Teich liegt zwischen 6,5 und 8,5. Wenn der Wert darüber hinausgeht, kann dies verschiedene Probleme verursachen, die das Ökosystem des Teiches negativ beeinflussen. Eine Senkung des pH-Werts ist notwendig, wenn:
- Fische und andere Lebewesen gefährdet sind:
Bei einem pH-Wert über 8,5 können Schleimhäute und Kiemen von Fischen geschädigt werden. Dies führt zu Stress, schlechter Sauerstoffaufnahme und macht die Tiere anfälliger für Krankheiten. - Giftiges Ammoniak gebildet wird:
Hohe pH-Werte fördern die Bildung von Ammoniak (NH₃) aus Ammonium (NH₄⁺). Ammoniak ist hochgiftig für Fische und andere Wasserbewohner. - Wachstum der Teichpflanzen gehemmt wird:
Pflanzen benötigen stabile pH-Werte, um Nährstoffe wie Eisen und Phosphor effizient aufzunehmen. Ein zu hoher pH-Wert blockiert die Aufnahme, was das Pflanzenwachstum beeinträchtigt und Algenwuchs begünstigt. - Mikroorganismen nicht mehr effizient arbeiten:
Die für den Abbau von Schadstoffen verantwortlichen Bakterien (z. B. Nitrosomonas und Nitrobacter) arbeiten optimal bei einem pH-Wert von 7 bis 8. Werte über 8,5 bremsen diese Prozesse und stören das biologische Gleichgewicht. Der Abbau von Ammonium ist gehemmt.
Ursachen für einen zu hohen pH-Wert im Gartenteich
- Starke Photosynthese durch Algen und Wasserpflanzen:
Tagsüber entziehen Algen und Pflanzen dem Wasser CO₂, was den pH-Wert erhöht. Besonders bei intensiver Sonneneinstrahlung kann der Wert stark schwanken. - Zu hohe Karbonathärte (KH):
Eine hohe Karbonathärte wirkt alkalisch und verhindert, dass der pH-Wert auf natürliche Weise sinkt. - Füllwasser mit hohem Kalkgehalt:
Füllwasser wie Leitungswasser oder Brunnenwasser kann kalkreich sein und den pH-Wert des Teichwassers erhöhen. Kalkhaltiges Wasser erhöht außerdem die Karbonathärte, was den pH-Wert stabil, aber auf einem zu hohen Niveau hält. - Übermäßige Belüftung:
Zu starke Belüftung durch Pumpen oder Wasserfälle verdrängt CO₂ aus dem Wasser (sogenannte CO₂-Strippung) und fördert so einen höheren pH-Wert.
Wie kann der pH-Wert im Teich gesenkt werden?
Die Senkung des pH-Werts erfordert gezielte und vorsichtige Maßnahmen, um das Teichökosystem nicht zu belasten. Hier sind die effektivsten Methoden:
- Verwenden Sie pH-Minus-Produkte oder andere Teichpflegemittel auf Säurebasis mit hoher Kapazität zur Pufferung.
- Achten Sie darauf, die Mittel vorsichtig und in kleinen Dosen anzuwenden. Kontrollieren Sie den pH-Wert regelmäßig während der Behandlung. Unsere Produkt- Empfehlung! HIER
- Alternativ fördern Pflanzen wie Hornkraut das CO₂-Gleichgewicht, indem sie es tagsüber aufnehmen.
- Der Einsatz einer CO₂-Anlage kann den CO₂-Gehalt im Wasser erhöhen, wodurch der pH-Wert stabilisiert wird. In Teichanlagen oft nicht wirtschaftlich und auch nicht nötig. Es gibt andere Möglichkeiten die wesentlich effizienter sind.
- Ersetzen Sie einen Teil des Teichwassers durch weicheres Wasser wie Regenwasser oder enthärtetes Leitungswasser.
- Vermeiden Sie kalkhaltiges Brunnenwasser, das den pH-Wert weiter erhöhen könnte.
- Entfernen Sie überschüssige Nährstoffe wie Nitrat und Phosphat mit Phosphatbindern oder biologischen Filtermedien.
- Schatten durch Schwimmpflanzen wie Seerosen reduziert die Sonneneinstrahlung und damit die Photosynthese, was den pH-Wert stabilisiert.
Eine Karbonathärte von 6 bis 10 °dKH ist ideal, um pH-Wert-Schwankungen zu verhindern. Wenn die KH zu hoch ist, können spezielle Mittel eingesetzt werden, um sie zu senken
- Minimieren Sie übermäßige Wasserbewegungen durch Pumpen oder Wasserfälle, um CO₂-Verlust zu vermeiden.
Wichtige Hinweise
- Langsam und schrittweise vorgehen:
Eine schnelle Senkung des pH-Werts kann Fische und Pflanzen stark belasten. Reduzieren Sie den Wert schrittweise, um das Gleichgewicht im Teich zu bewahren. - Regelmäßig messen:
Kontrollieren Sie den pH-Wert während und nach der Behandlung mit präzisen Messgeräten oder Teststreifen. - Pufferwirkung der Karbonathärte beachten:
Eine stabile Karbonathärte sorgt dafür, dass der pH-Wert langfristig stabil bleibt und nicht plötzlich abfällt. - Fische beobachten:
Achten Sie auf mögliche Stressanzeichen bei Fischen (z. B. Atemprobleme). Sollte dies auftreten, unterbrechen Sie die Maßnahmen und suchen Sie nach Alternativen.
Fazit: Warum ein stabiler pH-Wert so wichtig ist
Ein zu hoher pH-Wert im Gartenteich kann das Ökosystem erheblich stören und die Lebensbedingungen für Fische, Pflanzen und Mikroorganismen verschlechtern. Mit gezielten Maßnahmen wie der Verwendung von pH-Senkern, einer CO₂-Anlage und der Kontrolle von Algenwachstum lässt sich der pH-Wert effektiv und nachhaltig reduzieren. Achten Sie darauf, den pH-Wert langsam zu senken und regelmäßig zu überprüfen, um ein stabiles und gesundes Teichmilieu zu schaffen.
Tipp: Regelmäßige Messungen und die Verwendung von geeignetem Füllwasser sind entscheidend, um langfristig einen optimalen pH-Wert im Teich zu gewährleisten! Wir empfehlen diesen Testkoffer zur Teichwasseranalyse.